Was tun, wenn das Essen zu scharf, zu süß, zu sauer ist?

Was tun, wenn das Essen zu scharf, zu süß, zu sauer ist?

29. Januar 2012 Aus Von Linda

Was man tun kann, wenn das Essen mal zu scharf, viel zu süß oder zu sauer geraten ist, darüber gibt es unterschiedlichste Meinungen. Zu gebrauchen sind viele Tipps aber auf jeden Fall.

Omas Tricksammlung und das Internet halten jedenfalls jede Menge Ideen für den Ernstfall bereit. Und der kommt mitunter schneller, als man es für möglich hält. Ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit, ein kleines Schütteln zu viel, und macht ein Spritzer mehr das Salat-Dressing viel zu sauer, eine überflüssige Prise Chilipulver das Pfannengericht zu scharf oder eine zu gut gemeinte Ladung Zucker den Kuchenteig unerträglich süß. Damit beim nächsten Mal nicht erst das große Suchen nach möglichen Rettungsideen losgeht, sollen die im Folgenden zusammengestellten Tipps für eine Grundlage sorgen, die schnell zur Hand ist und im Notfall sofort helfen kann.

Was tun, wenn das Essen zu scharf geraten ist?

Wie man versalzenes Essen retten kann, wurde an dieser Stelle ja schon einmal geklärt. Aber wie entschärfe ich eine Mahlzeit wirkungsvoll? Tatsächlich kann der Kartoffeltrick auch hier funktionieren, eine rohe Knolle in der Suppe oder Sauce kann einiges von der Würze herausnehmen. Dasselbe gilt für ein kleines Säckchen roher Reis, der für einige Zeit mitgekocht wird. Dieser entzieht dem Gericht jedoch auch Flüssigkeit, die im Anschluss natürlich wieder zugeführt wird.

Bei gehaltvollen Eintöpfen etc. kann es schon helfen, ein wenig vom Fett abzuschöpfen, dass an der Oberfläche schwimmt. Ansonsten heißt es vor allem: Möglichst nicht lange weiterkochen, sondern strecken, strecken, strecken. Dazu empfiehlt sich hier der Griff zur Milchpackung, denn mit einem Schuss extra lässt sich das Gericht verdünnen und so entschärfen. Süße Sahne, also Schlagsahne, Crème fraîche oder Naturjoghurt funktionieren hier genauso gut.

Eine zu würzig geratene Bratensauce lässt sich auch mit geschnittenen frischen Pilzen, Möhren oder anderem Gemüse verfeinern, die etwas von der Würze herausnehmen und dem Ganzen auch gleich noch mehr Pfiff verleihen. Gemüse aller Art lässt sich auch püriert wunderbar zum Strecken von Saucen, Suppen, Pürees und anderem nutzen.

Apropos Pfiff: Orangensaft kann ebenfalls so einiges bewirken, was die überflüssige Schärfe angeht, und sorgt zudem für eine zusätzliche, ungewöhnliche Geschmacksnote. In eben diesem Sinne raten viele Hobby-Köche auch zum Honig: Ein Teelöffel voll des süßen Nektars soll reichen, um Suppen oder Saucen zu retten, allerdings sollte man vorher abwägen, ob die Süße zum gewollten Geschmack des Gerichts passt. Dieser Tipp scheint eher etwas für experimentierfreudige Köche zu sein.

Hausmittel gegen zu viel Säure und Süße

Zu viel Süße kann mit etwas Zitronensaft entgegensteuern, andersherum ist Zucker natürlich das erste Mittel gegen zu viel Säure. Ansonsten kann man sich hier an ähnliche Tricks wie bei zu scharfem Essen halten und was zu strecken geht mit Milch, Sahne und Co. verdünnen.

Anders als bei versalzenem oder überwürztem Essen, das mit jeder Kochminute noch schärfer wird, hilft es bei zu sauren Gerichten, diese länger köcheln zu lassen. Allerdings muss man hierbei natürlich damit leben, dass Einlagen wie Gemüse irgendwann mehr als gar und wahrscheinlich sehr viel weicher als gewünscht sind. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Natron (Kaisernatron), wie es auch beim Backen zum Einsatz kommt: Eine Messerspitze des Pulvers – nicht mehr! – in das Essen geben und gründlich aufkochen. Anfangs wird es ordentlich schäumen, doch dann ist die Säure deutlich reduziert.

Zu viel Süße lässt sich meist nur durch das Verlängern des Gerichts neutralisieren, gerade bei fruchtigen Gerichten wie Marmelade oder Kompott kann man dazu einfach die Menge des Obstes erhöhen – es sei denn, hier wurde eine besonders zuckerhaltige Frucht verwendet. In diesem Fall empfiehlt sich die Kombination mit einem sauren Obst wie Beeren, Rhabarber oder säuerlichen Äpfeln. Auch die Zugabe von trockenem Rot- oder Weißwein ist möglich.

Bei Kuchenteigen hingegen lässt sich zu viel Zucker meist nur durch das Verdoppeln der anderen Zutaten neutralisieren. Im günstigsten Fall lässt sich einfach die Hälfte des rohen Teiges oder der fertige Kuchen einfrieren, ansonsten kann man seine Nachbarn mit einer süßen Überraschung beglücken, wenn man selbst mit der doppelten Menge nichts anfangen kann. Einen Rührkuchen oder Biskuitteig kann man sonst auch in der zu süß geratenen Variante backen, anschließend teilen und mit ungesüßter geschlagener Sahne oder einem säuerlichen Fruchtkompott füllen.

Und wem alle diese Möglichkeiten als unpassend erscheinen, dem bleibt nur die Variante: Alles auf Anfang und erneut versuchen.

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