Behörde: Sauerstoff-Verpackung macht Fleisch zäh und ranzig

6. August 2010 Aus Von Linda

Fleisch im Supermarkt wird ranzig und verdirbt schneller, wenn es wie derzeit üblich zuvor bei der Verpackung mit Sauerstoff begast wurde. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigte damit in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung im Kern eine Bewertung der Verbraucherorganisation Foodwatch, wie Foodwatch am Freitag mitteilte. Dem Institut zufolge wird Frischfleisch bei der Verpackung in Folie oftmals Sauerstoff zugesetzt, damit das Fleisch länger seine rote Farbe behält.

Allerdings verderbe das Fleisch zugleich schneller, weil sich das Gas mit dem Fett verbinde und es ranzig werden lasse. Verbraucher erkennen dieses Fleisch an dem Hinweis: „Unter Schutzatmosphäre verpackt“. Das BFR wies in diesem Zusammenhang außerdem darauf hin, dass dieser Aufdruck nichts über die Belastung des Fleisches mit Keimen aussage. Verbraucher sollten bei diesem Fleisch deshalb dieselben Hygieneregeln beachten wie bei anderem Fleisch auch.

Foodwatch-Chef Thilo Bode forderte am Freitag, Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CDU) müsse „den Einsatz von hochkonzentriertem Sauerstoff in der Frischfleischbehandlung verbieten“. Die Handelsketten hatten die Vorwürfe von Foodwatch zurückgewiesen. Lidl hatte erklärt, dass bei der Verpackung kein ranziger Geschmack des Fleischfetts entstehe und Edeka darauf verwiesen, dass der Sauerstoff die Keimflora unterdrücke, was der „Qualitätssicherung“ diene. Laut Foodwatch setzen neben Lidl und Edeka auch Aldi und Rewe auf die Methode.