Viele Geschäfte verweigern weiter Rücknahme alter Energiesparlampen

24. September 2010 Aus Von Linda

Für Verbraucher ist es einer Untersuchung zufolge weiterhin schwierig, ihre gebrauchten Energiesparlampen zurückzugeben. Nur neun Prozent der Einzelhändler hätten eine klar gekennzeichnete Sammelbox für Altlampen aufgestellt und wiesen ihre Kunden darauf hin, dass die Lampen nicht in den Hausmüll gehörten, erklärte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Freitag nach 88 Testbesuchen in Geschäften. 63 Prozent der Läden weigerten sich laut DUH sogar, ausgediente Energiesparlampen anzunehmen. 28 Prozent der besuchten Filialen nahmen die Lampen lediglich bei direkter Nachfrage zurück.

Die geringe Bereitschaft von Discountern, Drogerieketten, Bau- und Elekromärkten erschwert laut DUH das Recycling von Energiesparlampen. Jährlich fielen in Deutschland rund 120 Millionen alte Energiesparlampen, die einen geringen Anteil Quecksilber enthalten, zur Entsorgung an. Lediglich zehn Prozent der kaputten Lampen aus Privathaushalten werden laut DUH zurückgebracht und recycelt.

Es gibt zwar bundesweit bereits mehr als 2.200 Sammelstellen, doch darüber hinaus erfolge die Rücknahme auf freiwilliger Basis, erklärte die DUH. Die Organisation DUH fordert von der Bundesregierung nun eine gesetzliche Regelung. Demnach sollen Handelsunternehmen, die Energiesparlampen dauerhaft oder als Aktionsware verkaufen, zur Rücknahme verpflichtet werden.

Bei den Testbesuchen stellte die DUH nach eigenen Angaben zudem fest, dass in einigen Bau- und Elektromärkten noch immer Glühbirnen mit mehr als 60 Watt verkauft werden. Laut Gesetz dürfen seit 1. September klare Glühbirnen mit mehr als 60 Watt Leistung nicht mehr in den Handel kommen. Alte Bestände dürfen allerdings weiterhin verkauft werden. Einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge sind im ersten Halbjahr 2010 in Deutschland sogar noch 210.000 Glühbirnen mit Leistungen von 80 Watt oder mehr über die Ladentheken gegangen. Die DUH kündigte an, die Einhaltung der neuen Regelungen künftig mit weiteren Kontrollen zu überprüfen.