Pasta, Kaffee, Wein: Discounter senken erneut Preise

6. August 2010 Aus Von Linda

Die Lebensmitteldiscounter in Deutschland haben mit der siebten Welle von Preissenkungen in diesem Jahr ihre Rabattschlacht fortgesetzt. Bei der neuen Preisrunde wurden vor allem Fisch- und Obstkonserven sowie Wein billiger, teilten Marktführer Aldi und die Wettbewerber Netto, Penny und Norma mit. Die Produkte kosteten demnach bis zu 30 Prozent weniger als bislang.

Pasta und Kaffee wurden teils ebenfalls billiger, wie aus Angaben der Unternehmen hervorgeht. Auch für Bio-Gemüse aus der Tiefkühltruhe sanken die Preise. Die Supermarktkette Kaufland, die wie Lidl zur Schwarz-Unternehmensgruppe gehört, zog bei der Preisrunde ebenfalls mit.

Unter den Billig-Supermärkten tobt seit vergangenem Jahr ein Preiskrieg: Fast monatlich senken sie im Kampf um Marktanteile die Preise. Da die Beschaffungskosten für Lebensmittel in der Finanz- und Wirtschaftskrise sanken, versuchen die Unternehmen, durch günstigere Preise für ihre Produkte neue Kunden zu gewinnen.

In der Regel werden Preisrunden von Marktführer Aldi eingeläutet, der Rest der Branche zieht nach. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt zwölf Rabattwellen. Dieses Jahr waren es allein bis Mai sechs dauerhafte Preisrunden. Nach zweieinhalb Monaten Pause setzten die Unternehmen ihren Preiskampf nun fort.

Branchenexperten bezweifeln allerdings, dass die Discounter damit Marktanteile hinzugewinnen können. Im ersten Halbjahr konnte nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK nur der Branchenzweite Lidl seinen Umsatz steigern. Die übrigen Billigsupermarktketten verloren demnach leicht, am stärksten Marktführer Aldi.

Bei Verbrauchern gibt es einer Studie zufolge deutliche Widersprüche zwischen ihren Moralvorstellungen und ihrem Streben nach günstigen Preisen. Für mehr als drei Viertel der Verbraucher (78,4 Prozent) ist bei Produkten die Umweltverträglichkeit und die Einhaltung sozialer Standards bei der Herstellung wichtig, wie aus einer Untersuchung des Instituts für Handelsforschung (IFH) an der Universität Köln hervorgeht.

Jedoch hätten beispielsweise Billig-Textilketten ihren Marktanteil seit 2002 auf mittlerweile mehr als zwölf Prozent verdoppelt. Dies zeige, dass sich Unternehmen im Billigsegment noch „große Chancen“ ausrechnen könnten, erklärte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde.