Kosten für Abhebungen sinken an vielen Geldautomaten

25. August 2010 Aus Von Linda

An tausenden Geldautomaten in Deutschland wird das Abheben künftig billiger: Die privaten Banken wollen die Gebühren ab kommenden Jahr auf maximal 1,95 Euro begrenzen, wie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mitteilte. Zudem einigten sich alle Banken und Sparkassen darauf, die Gebühren ab kommendem Jahr stets am Automaten direkt anzeigen zu lassen.

Kein Bankkunde in Deutschland muss für die Abhebung an den Automaten von Privatbanken wie Deutsche Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank oder Postbank ab 15. Januar 2011 mehr als 1,95 Euro zahlen, erklärte der BdB. Dies gelte auch für Kunden von Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken. Die privaten Banken haben zusammen mehr als 10.000 Geldautomaten in ganz Deutschland. Derzeit liegen die Preise der Privatbanken für Fremdabhebungen im Schnitt bei knapp sechs Euro. Die von den privaten Banken getroffene kundenfreundliche Vereinbarung stehe jeder Sparkasse und Volksbank zur Teilnahme offen.

Die Sparkassen lehnten den Vorstoß ab. „Die Preise bilden sich am Markt durch Wettbewerb, und das begrüßen wir“, sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) der Nachrichtenagentur AFP. DSGV-Präsident Heinrich Haasis erklärte, die Sparkassen böten in Deutschland rund 25.700 Geldautomaten an, die privaten Banken nur rund 11.000. „Die privaten Geschäftsbanken sollen erst einmal die fehlenden 14.000 in der Fläche aufstellen, dann können wir uns bei Leistungen und Preisen auf Augenhöhe begegnen“, erklärte Haasis.

Banken und Sparkassen einigten sich nur darauf, ab kommendem Jahr an jedem Automaten in Deutschland direkt anzeigen zu lassen, wie hoch die Gebühren für die Transaktion sind. Das neue System soll ebenfalls ab dem 15. Januar 2011 in Kraft treten, wie der Zentrale Kreditausschuss (ZKA), der Spitzenverband der deutschen Banken und Sparkassen, mitteilte.

Zugleich wollen die Banken auf sogenannte Interbankenentgelte verzichten. Diese Gebühr verlangt die Automaten-Bank bisher von der kartenausgebenden Bank für die Abhebung – die kartenausgebende Bank reicht die Gebühr dann meist an ihre Kunden weiter. Mit der Einigung reagieren die Banken auf Druck des Bundeskartellamts, das bis Ende August eine Lösung verlangt hatte.