Indonesischer Palmöl-Produzent sieht Greenpeace-Vorwürfe entkräftet

10. August 2010 Aus Von Linda

Der Palmöl-Hersteller Sinar Mas sieht sich durch einen unabhängigen Prüfbericht von dem Vorwurf entlastet, er zerstöre ökologisch wertvollen Wald in Indonesien. Die niederländische Zertifizierungsfirma BSI und die britische Control Union Certification hätten bestätigt, dass die Sinar-Mas-Tochter Smart nicht verantwortlich sei für die Rodung von Urwäldern oder Orang-Utan-Lebensräumen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Jakarta mit. Smart agiere „verantwortungsbewusst und gemäß der indonesischen Gesetze“, erklärte Unternehmenschef Daud Dharsono. Greenpeace hielt allerdings an seiner Kritik fest. Der Konzern interpretiere die Ergebnisse des Prüfberichts nach eigenen Kriterien, sagte Waldexperte Bustar Maitar in Jakarta.

Greenpeace hatte Sinar Mas wiederholt vorgeworfen, der Konzern verletze internationale Standards und indonesisches Recht, sei an Landkonflikten beteiligt und rode Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten. Die großen Lebensmittelkonzerne Unilever, Kraft und Nestlé, die Palmöl etwa zur Herstellung von Schokoriegeln verwenden, kündigten deshalb ihre Verträge mit Sinar Mas. Daraufhin gab der Konzern den nun veröffentlichten Prüfbericht in Auftrag.

Greenpeace-Waldexpertin Corinna Hölzel in Hamburg sagte AFP, der Bericht sei zwar unabhängig, beruhe aber auf falschen Annahmen. Unberührte Urwälder etwa gebe es in Indonesien fast nicht mehr. Naturnahe Wälder aber müssten für den Erhalt der Artenvielfalt und die Bindung von Kohlendioxid ebenso geschützt werden; dies tue Sinar Mas nicht. Greenpeace hatte erst Ende Juli Luftaufnahmen einer großen Palmöl-Plantage im Westen Borneos veröffentlicht, auf denen etwa Baumaschinen zu sehen sind, die auf mehr als drei Meter tiefen Torfmooren im Einsatz waren.