Studie: Hessen haben hierzulande am meisten Geld auf dem Konto

26. Oktober 2010 Aus Von Linda

Die Menschen in Hessen haben hierzulande das meiste Geld auf den Konto. Im vergangenen Jahr habe jeder Hesse im Schnitt über rund 31.500 Euro an Guthaben verfügt, teilte die Postbank am Dienstag anlässlich des Weltspartages am Samstag mit. Dies seien knapp 2500 Euro mehr gewesen als 2008. Platz zwei unter den Sparern hätten die Hamburger belegt (rund 22.300 Euro, knapp 800 Euro mehr), Rang drei die Bayern (rund 21.300 Euro, etwa 250 Euro mehr). Im Schnitt hätten die Deutschen rund 17.600 Euro gespart, die Rücklagen hätten sich vergangenes Jahr um gut 500 Euro pro Kopf erhöht.

Die geringsten Geldreserven hätten nach wie vor die Ostdeutschen, teilte die Postbank mit. Den letzten Platz im Vergleich hätten die Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern erreicht mit einem Guthaben von im Schnitt 9235 Euro pro Kopf, was einem Plus von 183 Euro im Vergleich zu 2008 entsprochen habe. In Brandenburg hätten sich die Ersparnisse der Menschen auf 9423 Euro pro Kopf belaufen (plus 392 Euro), in Sachsen-Anhalt auf 9804 Euro (plus 83 Euro). In die Berechnung fließt Geld auf Giro-, Spar-, Tagesgeld- und Festgeldkonten ein. Anlagen in Aktien oder Immobilienbesitz sind nicht Teil der Statistik.

Von hundert Euro verfügbaren Einkommens hätten die Deutschen im vergangenen Jahr im Schnitt elf Euro und zehn Cent zurückgelegt, teilte die Postbank mit. Die Sparquote habe sich auf 11,1 Prozent belaufen. Sie sei damit leicht niedriger gewesen als im Krisenjahr 2008, als die Menschen aus Verunsicherung so viel gespart haben wie schon lange nicht mehr. 2009 dürfte die Sparquote auch deswegen gesunken sein, weil die staatliche Abwrackprämie für Altautos einen Boom beim Autoabsatz ausgelöst habe, teilte die Postbank mit. 2010 werde die Sparquote voraussichtlich auf 11,6 Prozent steigen.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) teilte unter Berufung auf eine eigene Studie mit, die Mehrheit der Deutschen zwei Jahre nach dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise mit ihrer finanziellen Lage zufrieden. 53 Prozent der Deutschen verträten die Ansicht, es gehe ihnen finanziell gut oder sehr gut. Trotz Finanzkrise habe dieser Anteil der Bevölkerung in den vergangenen Jahren „konstant“ zugenommen. Zehn Prozent der Deutschen hingegen seien mit der eigenen finanziellen Situation nach wie vor unzufrieden, 2006 habe dieser Wert noch bei 18 Prozent gelegen.

Für die repräsentative DSGV-Untersuchung befragte das Marktforschungsunternehmen ICON 2000 Verbraucher ab 14 Jahren. Die Postbank berief sich bei ihrer Untersuchung auf Daten der Bundesbank und eigene Prognosen.