Studie: Discounter erhöhen trotz Rabattschlacht viele Preise

21. September 2010 Aus Von Linda

Bei den Lebensmittel-Discountern hat es in diesem Jahr einer Studie zufolge nicht nur zahlreiche Preissenkungen gegeben, sondern auch viele stillschweigende Preiserhöhungen. Bei Lidl etwa habe sich die Zahl der Preissenkungen mit der Zahl der Preiserhöhungen seit Jahresbeginn weitgehend die Waage gehalten, berichtete der MDR am Dienstag unter Berufung auf Daten des Branchendienstes Preiszeiger. Deutschlands zweitgrößte Billigsupermarktkette habe die Preise für 356 Produkte gesenkt und für 339 erhöht. Auch bei der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount und der Rewe-Tochter Penny habe die Zahl der Preissenkungen weitgehend gleichauf gelegen mit der Zahl der Preiserhöhungen.

Deutlich mehr Preissenkungen als -erhöhungen gab es laut Studie bei Marktführer Aldi. Bei Aldi Nord wurden demnach 256 Produkte dauerhaft billiger und nur 81 teurer, Aldi Süd verbilligte 249 Waren und machte 89 teurer. Auch bei Norma gab es demnach deutlich mehr Preissenkungen als -erhöhungen.

Die vorwiegend in Ostdeutschland vertretene dänische Billig-Supermarktkette Netto Stavenhagen hingegen verteuerte laut Untersuchung sogar mehr Produkte als sie verbilligte. 219 dauerhaften Preissenkungen standen demnach 234 Preiserhöhungen gegenüber.

Unter den Billig-Supermärkten gibt es seit vergangenem Jahr einen Preiskrieg: Fast monatlich senken sie im Kampf um Marktanteile die Preise und werben offensiv dafür. Da die Beschaffungskosten für Lebensmittel in der Finanz- und Wirtschaftskrise sanken, versuchen die Unternehmen, durch günstigere Preise für ihre Produkte neue Kunden zu gewinnen.

Der Branchendienst Preiszeiger erfasste laut MDR für die Untersuchung sämtliche dauerhaften Preissenkungen und -erhöhungen seit Jahresanfang direkt in den Filialen der Discounter. Wöchentliche Angebote waren demnach dabei nicht enthalten.