Kinderspielzeug fällt bei Stiftung Warentest durch

21. Oktober 2010 Aus Von Linda

Ob Plüschtier, Puppe oder Holzeisenbahn: Ein Großteil des Kinderspielzeugs ist nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet. Die Verbraucherexperten stellten vielen Produkten in ihrem in Berlin veröffentlichten Testbericht ein extrem schlechtes Urteil aus und bestätigten damit ähnliche Untersuchungen aus den vergangenen Jahren.

In dem aktuellen Test waren demnach mehr als 80 Prozent der 50 geprüften Spielzeuge mit Schadstoffen belastet, zwei Drittel davon sogar stark bis sehr stark. In fünf Fällen wurden laut Warentest Kinder beim Spielen einer direkten Gefahr ausgesetzt, weil sich bei den Spielzeugen Einzelteile lösen können, die kleine Kinder leicht verschlucken. Angesichts der Untersuchungsergebnisse sprachen die Verbraucherexperten von einer „bösen Überraschung“. Auch Markenware wie Brio, Eichhorn, Fisher Price, Sigikid oder Steiff hätten den Test nicht bestanden.

Zu den am häufigsten gefundenen Schadstoffen gehören sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher (Phthalate), Formaldehyd, Schwermetalle oder zinnorganische Verbindungen. Einige Stoffe gelten als Krebs erregend oder können Allergien auslösen. Auch Holzspielzeug ist laut der in der November-Ausgabe der Zeitschrift „test“ veröffentlichten Untersuchung stark mit Schadstoffen belastet. Keines der Produkte im Test war demnach völlig schadstofffrei.

Mehr als die Hälfte der Spielwaren in Deutschland stammt aus China. Immer wieder wurden in der Vergangenheit in Spielzeug aus der Volksrepublik giftige Stoffe entdeckt, deren Anteil über den vorgeschriebenen Höchstgrenzen lag. Verbraucherschützer fordern seit langem, auch die Höchstgrenzen zu senken.

Die Stiftung Warentest rät, vor dem Kauf von Spielzeug nach ablösbaren Kleinteilen zu schauen und bei auffälligem Geruch besser die Hände davon zu lassen. Puppen sollten für Kleinkinder am besten aus Stoff sein.