Kartoffelklöße selber machen: So geht’s

9. Februar 2012 Aus Von Linda

Wer Kartoffelklöße selber machen möchte, hat mindestens drei verschiedene Möglichkeiten: Die Herstellung aus gekochten oder rohen Erdäpfeln oder die halb-und-halb-Variante.

In Zeiten von Fertigprodukten ist es kaum noch nötig, sich als Kochanfänger mit solchen Grundlagen der Küche zu beschäftigen, immerhin gibt es genügend Trockenmischungen für Klöße oder Knödel und sogar vorgeformte Klöße im Kochbeutel. Doch erstens ist es schön, seine Lieben auch mal mit etwas wirklich selbstgemachtem zu überraschen und die über viele Generationen weitergereichten Fertigkeiten und Rezepte zu pflegen; und zweitens stehen Aufwand und Nutzen in einem angenehmen Verhältnis, denn eigene Kartoffelklöße sind nicht nur lecker, sondern auch gar nicht so schwer herzustellen. Wer Klöße selber machen möchte, muss also nur ein paar Grundlagen kennen.

Kartoffelklöße selber machen: Die Pellkartoffel-Variante

Für Klöße empfehlen sich eigentlich nur mehlig kochende Kartoffeln, da ihr hoher Stärkegehalt ein Zerfallen der Klöße verhindert. Man kann durchaus gekochte Kartoffeln vom Vortag verwenden, besser ist jedoch die Verarbeitung noch warmer Erdäpfel, so halten die Zutaten besser zusammen. Für die Kloßvariante aus gekochten Kartoffeln müssen diese erst einmal in Wasser gegart werden. Anschließend sollte man sie ausdampfen lassen, damit überflüssiges Wasser entweicht, sie aber wie erwähnt noch warm weiterverarbeiten.

Zunächst werden sie gepellt und dann mithilfe einer Kartoffelpresse oder einer Reibe zerkleinert. Pro 1,5 kg Kartoffeln kommen drei Eigelb und etwa 300 g Stärke als Bindemittel dazu, um die Stärke zu ersetzen, die beim Kochen rausgewaschen wurde. Das Ganze wird mit Salz, etwas Pfeffer und einer Prise Muskat gewürzt, gern können auch frisch gehackte Kräuter ganz nach Belieben dazugemengt werden. Wer Angst vor einer weißlichen oder gräulichen Verfärbung des Teigs hat, kann eine Winzigkeit Natron dazugeben und gründlich unterarbeiten. Idealerweise darf der Teig nun eine halbe Stunde ruhen.

Schließlich formt man daraus Klöße in der gewünschten Größe, am besten arbeitet man dabei mit leicht mit Mehl bestäubten Händen. Das Wasser wird mit ein wenig Salz in einem genügend großen Topf zum Kochen gebracht, dann sollte die Temperatur aber heruntergeregelt werden, sodass es nur noch simmert. Zunächst setzt man einen einzelnen Kloß in das Wasser. Wenn er hält, kommen die anderen dazu (ansonsten muss erst noch mehr Stärke in den Teig), aber immer nur so viele, dass sie nicht aneinander gequetscht werden. Die Klöße ziehen nur, kochen aber nicht. Sind sie gar, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen, dann muss man sie nur noch mit einer Schaumkelle herausfischen.

Klöße halb und halb oder aus rohen Kartoffeln

Auch für die Variante mit rohen Kartoffeln greift man zu einer mehlig kochenden Sorte. Die Kartoffeln werden gewaschen, geschält und in eine Schüssel gerieben. Dann muss die Masse mithilfe eines Tuchs gründlich ausgepresst werden, damit überschüssige Flüssigkeit entweicht. Dann koch man aus Milch und Gries einen Brei. Bei 1,5 kg Kartoffeln braucht man etwa 250 ml Milch und 50 g Mais- oder Griesbrei. Der fertige Brei wird mit den Kartoffeln vermengt, Salz, Pfeffer und Muskat sorgen für die richtige Würze. Wenn der Teig zu nass ist, um sich formen zu lassen, kommt etwas Stärke oder ein wenig Semmelbrösel dazu, auch mit einem Eigelb kann man ein wenig mehr Bindung schaffen.

Für ein wenig Pfiff schneidet man nun ein Brötchen in Würfel, röstet diese in ein wenig Butter an und formt dann die Klöße um jeweils einen Brotwürfel herum. Auch hier gilt, den Halt erst mit einem Probekloß zu testen, bevor man die übrigen in nicht kochendem Wasser gart. Etwa 20 Minuten brauchen sie, dann kann man sie herausnehmen und abtropfen lassen.

Bei der Variante halb und halb wird dem Namen nach die Häfte der Kartoffeln gekocht, die übrige Hälfte roh verarbeitet. Beide werden gerieben, die rohen Kartoffeln ausgedrückt. Dann vermengt man beides, würzt mit Salz, Pfeffer und Muskat und gibt bei 1,5 kg Kartoffeln zwei Eigelb und 150 bis 200 g Stärke oder Mehl dazu, je nachdem wie nass der Teig noch ist. Das Formen und Garen erfolgt wie oben, nach knapp 20 Minuten sind auch die halb-und-halb-Klöße gar. Wie die übrigen Varianten auch sollten sie am besten so schnell wie möglich serviert werden.

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