Kartellamt: Solarenergie–Ausbau lässt Strompreise steigen

3. Oktober 2010 Aus Von Linda

Der jüngste massive Ausbau der Solarenergie wird nach Einschätzung des Bundeskartellamts die Strompreise im kommenden Jahr deutlich steigen lassen. Es sei damit zu rechnen, dass die „Kosten für erneuerbare Energien im kommenden Jahr erneut stark ansteigen werden“, zitierte das Nachrichtenmagazin „Focus“ aus einer Mitteilung der Behörde. 2011 sei deshalb „voraussichtlich“ mit höheren Strompreisen zu rechnen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird von allen Stromverbrauchern über eine Umlage mitbezahlt. Derzeit macht diese Umlage rund zwei Cent pro Kilowattstunde am Strompreis aus. Die Umlage dürfte laut „Focus“ Anfang 2011 um 1,5 Cent auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde steigen. Das Plus von mehr als 70 Prozent ist demnach vor allem auf den starken Ausbau der Photovoltaik-Anlagen zurückzuführen. Der genaue Cent-Betrag steht jeweils Mitte Oktober fest. Die Stromversorger können die höhere Umlage an die Verbraucher weitergeben.

Solarstrom wird in Deutschland staatlich gefördert. Wer sich eine Solaranlage auf sein Dach montiert, hat die derzeit relativ hohen Renditen für 20 Jahre garantiert. In diesem Jahr wurde die Förderung schrittweise um 16 Prozent abgesenkt. Deshalb ist es im ersten Halbjahr zu einer Flut von Anträgen gekommen, um sich die bisherigen Konditionen für die nächsten 20 Jahre zu sichern. Bereits 2009 war die Solarenergie in Deutschland massiv ausgebaut worden. Laut EU-Kommission waren 2009 hierzulande rund 3,8 Gigawatt Solarstrom installiert worden, mehr als die Hälfte der weltweit zugebauten Leistung.