Gebührenfrei Bargeld abheben meist nur bei eigener Bank
25. August 2010Banken und Sparkassen haben sich darauf geeinigt, dass Abhebegebühren an Geldautomaten ab kommendem Jahr angezeigt werden müssen. Eine von Bundesregierung und Verbraucherschützern geforderte Deckelung der Gebühren soll es weiter nicht geben. Verbraucher fahren damit weiter besser, wenn sie bei der eigenen Bank oder bei Partnerinstituten abheben.
SPARKASSEN: Mit rund 16.000 Geschäftsstellen und 25.700 Geldautomaten haben die Sparkassen das dichteste Netz in Deutschland. Rund 90 Prozent der Sparkassen-Kunden haben einer bankinternen Umfrage zufolge ein ganzes Jahr lang praktisch nie einen fremden Geldautomaten zum Geldabheben genutzt und damit auch keine Fremdgebühren gezahlt.
VOLKS- UND RAIFFEISENBANKEN: Rund 1150 Volksbanken, Raiffeisenbanken, PSD-Banken, ein Teil der Sparda-Banken und sonstige Kreditgenossenschaften haben bundesweit 18.600 Automaten aufgestellt. Ihr Verbund Bankcard-Servicenetz bietet damit neben den Sparkassen einen großen Teil der Infrastruktur für Bargeldabhebungen, wie der Verband betont. Auch hier nutzen 90 Prozent der eigenen Kunden nur diese Automaten.
CASH-GROUP: Zu diesem Verbund haben sich die großen deutschen Privatbanken zusammengeschlossen: Deutsche Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank und Postbank sowie deren Tochterunternehmen. Sie haben bundesweit über 7000 Geldautomaten in Betrieb.
CASH-POOL: Zu diesem Verbund gehören verschiedene Institute wie die Sparda-Banken, die schwedische SEB-Bank, die spanische Santander, die Targobank (früher Citibank), Wüstenrot, Degussa oder Nationalbank. Sie bieten ihren Kunden zusammen rund 2500 Automaten zum kostenlosen Abheben von Bargeld.
DIREKTBANKEN: Diese Institute haben häufig nur ein kleines Automatennetz und bieten ihren Kunden teils an, per Kreditkarte gebührenfrei an den Automaten anderer Institute abzuheben. Normalerweise fallen für das Abheben mit Kreditkarten hohe Zusatzkosten an. Sparkassen und Genossenschaftsbanken kritisierten diese Praxis der Direktbanken immer wieder, weil diese kein eigenes großes Automatennetz aufbauen und sich auf die Infrastruktur der Wettbewerber verlassen.