Flugbuchungen für 2011 werden ab sofort teurer

1. September 2010 Aus Von Linda

Flugbuchungen für das kommende Jahr werden ab sofort teurer: Das Bundeskabinett beschloss einen Gesetzentwurf, wonach Tickets, die ab 1. Januar 2011 gültig sind, mit einer Steuer belegt werden. Für Flüge innerhalb Europas und nach Nordafrika sind dann acht Euro fällig, für Mittelstreckenflüge bis 6000 Kilometer sind es 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro pro Ticket. Die Ticketabgabe ist Teil des Sparpakets der Bundesregierung. Wer jetzt einen Flug für 2011 bucht, muss die Steuer bereits zahlen.

Die Bundesregierung rechnet mit Einnahmen von jährlich einer Milliarde Euro durch die neue Luftverkehrsteuer. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, er gehe davon aus, dass die Steuer von den Fluggesellschaften „auf den Fluggast übergewälzt“ werde.

Acht Euro pro Ticket sollen für Flüge innerhalb von Deutschland und Europa fällig werden. Auch nach Tunesien und Marokko sind acht Euro pro Flugticket vorgesehen. Ganz Russland fällt ebenfalls unter die Kurzstreckenflüge, egal ob die Reise nach Moskau oder in den fernen Osten des Landes geht.

Für die Eingruppierung des Landes ist jeweils die Entfernung des größten Flughafens des Ziellandes vom Flughafen Frankfurt am Main entscheidend. Somit werden auch für Flüge auf die Kanaren nur acht Euro fällig, obwohl die bei deutschen Urlaubern sehr beliebten Inseln mehr als 2500 Kilometer entfernt sind.

Für Mittelstreckenflüge zwischen 2500 und 6000 Kilometern werden 25 Euro pro Ticket fällig. Diese Flüge reichen im Süden bis fast zum Äquator und im Osten bis nach Pakistan und Kasachstan. Für alle weiteren Flüge, also etwa nach Amerika, nach Fernost, in das südliche Afrika oder nach Australien, wird pro Ticket künftig ein Mehrpreis von 45 Euro fällig.

Umweltschützer hatten die Regelung scharf kritisiert. Sie argumentieren, dass Langstreckenflüge deutlich umweltschädlicher sind, weil sie in größerer Höhe stattfinden, wo das ausgestoßene Kohlendioxid schädlicher ist. Frachtflüge bleiben von der Steuer ausgenommen. Wenn der Flugverkehr europaweit ab 2012 schrittweise in den Emissionshandel einbezogen wird, soll die Steuer nach und nach gesenkt werden.

Der umweltorientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßte die Steuer, forderte aber zugleich ein Ende der Steuerfreiheit von Kerosin. Der Billigflieger Easyjet kritisierte die neue Steuer als „Jobkiller“.