Experten forderen weitere Studien zu Gen–Lachs in den USA

21. September 2010 Aus Von Linda

Im Streit um die Zulassung von Gen-Lachs in den USA fordern unabhängige Experten weitere Untersuchungen. Die von der US-Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit (FDA) eingesetzte Expertenkommission erklärte am Montag (Ortszeit), die bisherigen Studien reichten nicht aus, um zu klären, ob der gentechnisch veränderte Fisch ein Risiko für Mensch und Umwelt darstelle. Die FDA muss den Empfehlungen der Kommission nicht folgen, tut es aber meistens.

Die US-Firma AquaBounty Technologies will einen genetisch veränderten Lachs auf den Markt bringen, der zweimal so schnell wachsen soll wie ein herkömmlicher Lachs. Der Fisch ist laut Firma ein neuer Atlantik-Lachs mit einem Wachstumshormon des Chinook Lachses aus dem Pazifik. Mit dem Hormon soll der neue Lachs innerhalb von 16 bis 18 Monaten ausgewachsen sein – im Gegensatz zu den 30 Monaten, die ein herkömmlicher Atlantik-Lachs braucht. Sobald die FDA den Antrag bewilligt, soll es nach Angaben der Firma zwei bis drei Jahre dauern, bis der Gen-Lachs in die Supermarkt-Regale kommt.

Die FDA hatte Anfang September auf ihrer Internetseite bestätigt, dass der genveränderte Lachs sowohl für den Verbraucher als auch für die Umwelt „so sicher ist wie der konventionelle Atlantik-Lachs“. Ein Zusammenschluss von 31 Verbraucherschutzorganisationen drängt die FDA jedoch, den Antrag von AquaBounty zurückzuweisen. Die Verbraucherschützer kritisierten, dass die Studie auf wissenschaftlichen Daten basiert, die von der Firma selbst stammen. Sie befürchten zudem, dass die Gen-Lachse sich mit anderen Lachsarten mischen könnten, und dass die Bewilligung des genveränderten Fisches den Boden bereitet für die Zulassung weiterer gentechnisch veränderter Tierarten.