Algen im Aquarium: Was tun, wenn der Bewuchs Überhand nimmt?

18. Januar 2012 Aus Von Linda

Algen im Aquarium sind keine Seltenheit und eigentlich auch nichts Schlimmes. Doch wenn sie Überhand nehmen, wird die Reinigung immer häufiger nötig und damit zur lästigen Angelegenheit.

Zumal es auch nicht schön aussieht, wenn viele Algen im Aquarium gedeihen und die Glaswände, Steine und den Boden mit einer grünen oder rot-braunen Schicht überziehen oder frei im Wasser schweben. Die Vielfalt an möglichen Algen ist riesig, am häufigsten sind es jedoch Kieselalgen, verschiedene Grünalgen-Arten, Partalgen oder Punktalgen, die Aquariumsbesitzer plagen. Die einfachste Variante, die unerwünschten Bewohner loszuwerden, wäre die chemische Keule, also Mittel, welche den Stoffwechsel der Algen so empfindlich stören, dass diese nicht mehr oder nur noch in sehr geminderter Form wachsen können. Doch sinnvoller ist es, sich um die Ursache des übermäßigen Algenwuchses Gedanken zu machen und diese zu beseitigen.

Algen im Aquarium: Die Ursachenforschung

Um übermäßigen Algenbewuchs eindämmen zu können, ist das Erkennen der Ursache eine unbedingte Voraussetzung. Im Allgemeinen entstehen Algen durch einen zu hohen Nitratgehalt im Wasser. Normalerweise sorgen Bakterien im Wasser dafür, dass das Nitrat aus dem Kot der Fische abgebaut wird, doch wenn der Besatz zu hoch ist, das heißt wenn sich zu viele Fische in dem Aquarium befinden, kommen selbst die fleißigsten Bakterien nicht mehr nach. Hier ist also die Regulierung des Bestands angeraten.

Eine weitere Ursache könnte die Beleuchtung sein, denn bestimmte Lichtverhältnisse fördern den Algenwuchs. Als hilfreich haben sich Beleuchtungssysteme mit einem recht hohen Gelb-Anteil erwiesen, welcher den Wuchs von Algen hemmt. Außerdem sollte das Licht nicht zu hell eingestellt sein. Und schließlich kann auch eine ungenügende Versorgung des Aquariums mit CO2 für ungehemmten Algenwuchs verantwortlich sein, ein Test des CO2-Gehalts und entsprechende Steuerungsmaßnahmen können demnach Linderung verschaffen. Dabei sollte man jedoch immer den Fachmann im Zoogeschäft befragen, damit man seinen Fischen nicht mehr CO2 zumutet, als sie vertragen.

Weitere Maßnahmen gegen Algen im Aquarium

Wer statt auf chemische Mittel lieber auf biologische Algenbekämpfung setzen möchte, ist mit der Einbürgerung von algenfressenden Fischen oder Schnecken gut beraten. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass der Bestand im Aquarium durch die neuen Bewohner nicht Überhand nimmt, denn das würde wie oben beschrieben den Algenwuchs wieder fördern. Algenfresser wie Apfelschnecken und Garnelen, Zwerg-Harnischwelse oder Rüsselbarben eignen sich demnach vor allem für noch wenig bewohnte Aquarien beziehungsweise solche, in denen die gegebene Futtermenge nicht zu hoch ist, damit die Algenfresser sich auch wirklich an den ungewollten Pflanzen und nicht am Futter der Zierfische sattfressen.

Die Pflege der gewollten Pflanzen dagegen hemmt wiederum das Algenwachstum. Man sollte also neben günstigen Lichtverhältnissen und ausreichender Kohlenstoffdüngung auf genügend Spurenelemente achten, damit die Wasserpflanzen gut gedeihen. Besonders von Algen befallene Pflanzenteile sollte man am besten entfernen, so wie man auch eigenhändig die Algen von Wänden und Einrichtung entfernen sollte. Zur Überbrückung kann man dem Wasser außerdem erst einmal ein Mittel zugeben, dass den Nitratwert senkt und so das Algenwachstum hemmt, bis alle anderen Maßnahmen Früchte tragen, oder einen (Teil-)Wasserwechsel vornehmen.

Fragen Sie bei akutem Algenbefall am besten immer den Fachmann, denn der kann mit dem Wissen um die bestimmte Algenart sowie den sonstigen Bestand im Aquarium genau die richtige Strategie empfehlen, um den ungewollten Bewuchs schnell und einfach loszuwerden.

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