Kochwäsche: Ist eine sehr hohe Waschtemperatur heute noch notwendig?

15. Juni 2012 Aus Von Linda

Der Begriff Kochwäsche bezeichnet das Waschen von Textilien bei sehr hohen Temperaturen, das einem Abkochen eben jener nahe kommt. Doch muss Wäsche heute noch ausgekocht werden?

Immerhin hat sich die Waschleistung der Maschinen ebenso wie die Effizienz der Waschmittel in den letzten Jahrzehnten enorm gesteigert, sodass die nötige Waschtemperatur Schritt für Schritt heruntergesetzt werden konnte. Zwar gibt es in modernen Haushaltsgeräten noch immer Kochwäsche-Programme, doch genutzt werden diese immer seltener. Die Frage ist daher: Ist die Kochwäsche als solche eigentlich noch notwendig?

Kochwäsche in Zeiten modernster Technik

Der Begriff Kochwäsche stammt noch aus einer Zeit, in der die Textilien tatsächlich in kochendem Wasser gereinigt wurden. Waschmaschinen können dies heute auch, 90-05°-Programme sind in jedem Gerät Standard, was es für uns sehr viel einfacher macht, auch stark verschmutzte, helle Wäsche sauber zu bekommen. Die Haushaltsgeräte sind dabei inzwischen sehr effektiv und können in Verbindung mit den heute hochwirksamen Waschmitteln auch bei niedrigeren Temperaturen ein sehr gutes Waschergebnis erzielen.

Das spart vor allem jede Menge Energie und schon damit den Geldbeutel wie die Umwelt, aber auch die Textilien. Ein weiterer Vorteil dabei ist auch, dass man sich um dunkle oder farbige Wäsche sowie empfindliche Stoffe (also alles, was nicht aus Baumwolle, Leinen oder Viskose besteht) keine Sorgen machen muss: Diese werden dank moderner Technik ebenfalls porentief rein, ohne dass man den Kochwaschgang einlegen muss, der alles andere als behutsam mit Farben und empfindlichen Textilien umgeht.

Manche Vorteile der Kochwäsche bleiben

Und dann kommt das große Aber: Denn bei 60°C wird zwar in der Regel alles sauber, doch ein Restrisiko bleibt. Es gibt Bakterien, Schimmelsporen oder Fettreste, die solche Temperaturen überstehen. Sie sind zwar in der Wäsche selbst nicht mehr unbedingt vorhanden, in der Waschmaschine lagern sie sich jedoch mit der Zeit ab. Vor allem Fettreste können sich mit ausgewaschenen Schmutzresten verbinden und in der Maschine ablagern, was wiederum eine ideale Brutstätte für alle möglichen Arten von Keimen bildet.

Um dies zu verhindern, sollte man die Waschmaschine alle paar Wochen mit dem Kochwaschgang durchlaufen lassen. Im Idealfall hat man ohnehin stark verschmutzte Wäsche für einen 95°-Waschgang gesammelt. Dazu zählen vor allem Putzlappen, aber auch Geschirrtücher, weiße Baumwoll-Unterwäsche oder Bettwäsche können bei starker Verschmutzung ab und an einen Kochwaschgang vertragen. Wenn trotzdem kein entsprechender Bedarf besteht, sollte man die Maschine einfach mehr leer laufen lassen, sodass alle Schmutzreste gelöst werden können. So bleibt die Waschmaschine auf Dauer sauber und die Wäsche wird es auch.