Das extreme Wetter lässt die Ernte deutlich einbrechen

25. August 2010 Aus Von Linda

Der lange, kalte Winter und der zunächst heiße und dann nasse Sommer haben die Ernte in diesem Jahr deutlich einbrechen lassen. Die bisherige Getreideernte ging aufgrund der Wetterextreme im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent zurück, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Auch der langjährige Durchschnitt, der niedriger als im guten Jahr 2009 liegt, lässt sich in diesem Jahr demnach nicht erreichen: Der Ertrag liege dieses Jahr 4,5 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2009.

„Die Wetterunbillen machen die Ernte zu einer Zitter- und Verlustpartie“, erklärte der Chef des DBV-Fachausschusses für Getreide, Klaus Kliem. Zudem sei die Ernte 2010 nicht nur von Ertragseinbußen, sondern auch von Qualitätsverlusten geprägt. „Nachdem das Getreide im Juni und Juli durch die extreme Trockenheit schnell abreifte, kam die Ernte durch die Niederschläge im August wochenlang zum Erliegen.“ Das habe dazu geführt, dass das Getreide frühzeitig keimte. Die Unsicherheiten über die Getreidequalität und über die Menge hochwertigen Brotgetreides bestimmten derzeit das Marktgeschehen.

Die Preise für Getreide und Raps sind in dieser Situation laut DBV gestiegen. Eine Tonne Brotweizen habe im März noch durchschnittlich 107 Euro gekostet, nun seien es 181 Euro. Eine Tonne Raps habe im vergangenen Winter durchschnittlich 260 Euro eingebracht, aktuell seien es knapp 355 Euro. Von den Preissteigerungen würden die Landwirte jedoch „nicht vollständig profitieren“, erklärte Kliem, da Getreide und Raps bereits vor der Ernte und damit zu niedrigeren Preisen vermarktet wurden. Er machte die den Einfluss der internationalen Märkte für die Preissteigerungen verantwortlich.