Bunte Welt der Kartoffel

13. September 2011 Aus Von Linda

Gelbe und weißfleischige Kartoffelsorten wie NICOLA oder CILENA – jeder kennt sie aus dem Supermarkt. Aber während in den südamerikanischen Ursprungsländern die Kartoffel seit tausenden von Jahren in allen nur vorstellbaren Farben und Formen kultiviert wird, beschränkt sich das Angebot bei uns auf einige wenige Sorten. Doch gibt es in den letzten Jahren vermehrt wieder Erzeuger und Initiativen, die zum Ziel haben,  die auch in Europa vorhandenen, alten Kartoffelsorten zu erhalten. Dabei haben farbige Kartoffelsorten sogar noch die Gesundheit fördernde Aspekte, wie erst vor Kurzem wieder nachgewiesen werden konnte. Im gewöhnlichen Supermarkt sind farbige und alte Kartoffelsorten jedoch bislang kaum zu finden. Aber inzwischen kann man die Bunte Welt der Kartoffel ja auch einfach per Versand nach Hause bestellen.

Farbige Kartoffeln senken Blutdruck

Die für die rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung von Kartoffeln verantwortlichen Stoffe sind die wasserlöslichen Anthocyane. Sie kommen nahezu in sämtlichen höheren Pflanzen vor und wir kennen Sie aus der Roten Beete oder vom Rotkohl. Der blaue Farbstoff in den Kartoffeln soll insbesondere auch das Herz-Kreislaufsystem schützen. In einer jüngst durchgeführten Studie von Forschern um Joe Vinson von der Universität Scranton im US-Staat Pennsylvania, aßen 18 vorwiegend übergewichtige Menschen mit Bluthochdruck einen Monat zusätzlich zu ihrem gewöhnlichen Speiseplan blaue Kartoffeln. Das Ergebnis war eine signifikante, den Blutdruck senkende Wirkung.

Die Eigenschaften traditioneneller Kartoffelsorten

Die meisten traditionellen, farbigen Kartoffelsorten wie zum Beispiel der BLAUE SCHWEDE oder die HIGHLAND RED BURGUNDY haben einen hohen Stärkegehalt, was zu mehligeren Kocheigenschaften führt. Sie platzen beim Kochen im Salzwasser oder beim bevorzugten Dämpfen leicht auf und sind deshalb in erster Linie für Pürees und Stampfkartoffel geeignet. Aufgrund des hohen Stärkegehaltes werden sie beim Kochen zudem meist deutlich heller und verlieren etwas von ihrer schönen Färbung.
Besonders beliebt ist deshalb die eher festkochende Kartoffelsorte VITELOTTE, die auch Trüffelkartoffel genannt wird. Sie ist zwar im Anbau recht empfindlich und anspruchsvoll, bleibt aber auch nach dem Kochen dunkelviolett und schmeckt besonders intensiv nach Maronen. Sie wird deshalb insbesondere in Frankreich noch in größeren Mengen an der Loire oder in der Bretagne angebaut und in der Spitzengastronomie zu farbigen Chips oder Bratkartoffeln verarbeitet.

Bild zur Verfügung gestellt von Heritage Media

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